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Wolfgang Puschnig & PENTAKLANG Present Memories |
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Ye Olde Times |
06:06 |
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Alpine Flowers |
06:27 |
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Homage to |
06:39 |
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Strange Thing |
07:46 |
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Somnus Amanatiae Muscariae |
08:55 |
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Recurring Memories |
07:22 |
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Pastoral Moods |
09:02 |
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Out of Somewhere |
06:02 |
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mp3 320 kB/s |
HD wav |
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Present Memories |
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7,99 € | download |
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Über Present Memories |
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Erinnerungen entstehen nicht aus nichts. Woher Einfälle kommen, lässt sich konstruieren, auch rekonstruieren, wie Begegnung mit Welt im Kopf stattfindet. Was ist, wird gewesen sein, mit der Konsequenz, dass es nicht mehr nicht gewesen sein kann. Ohne Gedächtnis hätten wir keine Instanz, den Vergangenheitsstatus der Erinnerung und den virtuellen der Zukunft zu behaupten. Diese Erwartungen richten wir nicht an die Einbildungs- und Erfindungsgabe, artikulieren diese Talente doch u.a. das Fiktive und Mögliche. „Der konkrete Akt, durch den wir die Vergangenheit in der Gegenwart ergreifen, [ist] das Wiedererkennen.“ (Henri Bergson)
Man könnte darüber nachdenken, ob die eingesetzten Metaphern genau genug sind, dem Erinnerlichen und Verinnerlichten, das sich dem Gehör anträgt, Raum zu eröffnen. Was Wolfgang Puschnig indessen mit der spezifischen Holzbläserformation des Quintetts auftut, ist ein genau und subtil durchkomponiertes, kammermusikalisch durchformuliertes Klangspiel für ein semantisches Netzwerk:
Alpine Flowers – Choro Pasado – Old Tango – Out of Somewhere – Pastoral Folk - Somnus Amantiae Mascariae – Strange Thing - Ye Old Times
Choro - vielleicht ein Crossover aus dem brasilianischen Fusion-Style europäischer Tanzrhythmen und afrikanischer Elemente, vielleicht eine Bezeichnung für die später von der Oboe abgelöste Schalmei. Pasado: vergangen und reanimiert. Somnus Amantiae Mascariae - Somnus, der Schlaf und der sogenannte Parasit, der die oberen Luftwege befällt; Amantiae (eine griechische Stadt in Epirus), Mascaria (Maske und KosmeKkum) – Amanita Muscaria: der Fliegenpilz. Der Titel scheint auf ein Symptom zu zielen, den Zustand einer verkleideten Vergiftung. Über eine Art lyrische Bindung an den elegischen Grundton aktualisieren die Titel der Stücke weitere Dimensionen gegenwärtiger Melancholy Bounds. Strange Things to do: zwingen, gewöhnte genießerische Haltungen und das formelle Kalkül ästhetischer Aufmerksamkeit aufzugeben, wie das Wiedererkennen von Melodien oder die Ahnung, auch Erwartung, harmonischer Verläufe. Alpine Flowers, Pastoral Folk, Out of Somewhere, Ye Old Times: Musikalisch und referentiell motiviert eine konsequente, fast logische Subversion das ästhetische Kalkül. Unwiderstehlich entwickelt das der musikalischen Struktur in den Stimmungen zugrunde liegende, dissonante Klanggewebe seine eigenwillige und dialektische Färbung: spitz und rund, schrill und weich, scharf und süß.
Eine Art asymmetrischer Konstruktivismus zügelt jeden Ansatz von Überschwang, der das geometrische Prinzip verschleiern könnte. Der lineare kontrapunktische Verlauf und das polyphone Denken bleiben (fast hätte ich sichtbar gesagt) merkbar, hörbar, erfahrbar im emotionalen Vibrieren der Melodieführungen.
“Let’s play music, not the background”, so einst Ornette Coleman. Listen to the music and hear the background!
Jutta Steininger
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Über Wolfgang Pusching |
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Geboren 1956 in Klagenfurt, übersiedelte Wolfgang Puschnig Mitte der 1970er-Jahre nach Wien und studierte Saxofon und Flöte am Konservatorium. 1977 war er Mitbegründer des Vienna Art Orchestra, dem er bis 1989 angehörte und in dem er zu einem der wichtigsten Solisten avancierte. Zugleich fungierte Puschnig als Co-Leader erster eigener Bandprojekte wie Part of Art, Air Mail und Pat Brothers. 1985 begann die langjährige Zusammenarbeit mit Carla Bley. 1988 erschien Puschnigs Debut-Album „Pieces of the Dream“; in der Folge schied der Saxofonist, dessen elegische, expressive Intonation und „singende“ Phrasierung bereits zum unverwechselbaren Markenzeichen geworden waren, aus dem Vienna Art Orchestra aus und lancierte eine erfolgreiche Solokarriere.
Aus dem Reigen der nun entstehenden, international Aufsehen erregenden Bandprojekte, an welchen oft auch Sängerin Linda Sharrock beteiligt war stechen hervor: die Zusammenarbeit mit dem koreanischen Percussion-Quartett SamulNori in der Formation Red Sun; das Gemini/Gemini Funk-Jazz-Duo mit Ornette-Coleman-Bassist Jamaaladeen Tacuma; und die brillante Verschmelzung von österreichischer Blasmusiktradition und schwarz gefärbtem Jazz-Funk in der Formation Alpine Aspects.
Letzteres Projekt erlebte 2006 einen Relaunch, 2008 erschien die CD „Homage to O.C.“ mit Bearbeitungen von Ornette-Coleman-Tunes. Aus den Einspielungen seit der Jahrtausendwende ragen „Things Change - The 50th Anniversary Box (2006)“, das Album „Grey“ mit Steve Swallow, Don Alias und Victor Lewis (2001), sowie das auf zwei CDs verbreitete Opus „Late Night Show“ (2005) heraus, in dem er die Kunst entschleunigter und doch spannungsgeladener Grooves zelebriert.
Weitere Highlights sind die Produktionen „For the Love of it“ (Col Legno 2013 ), ein Live-Mitschnitt im Konzerthaus Wien mit Bernarda Fink, Mark Feldman, Mike Richmond, den Vienna Flautists und dem Gesangsquartett schnittpunktvokal - sowie das Doppel-CD-Album „Faces and Stories“ (2016), eine Sammlung von Duetten mit musikalischen Grössen wie Carla Bley, Steve Swallow, Jamaaladeen Tacuma, Iva Bittova und vielen mehr. Außerdem produziert er noch zwei wunderbare Alben mit dem Koehne-String-Quartet - „Songs with Strings“ Part 1 und Part 2 ( 2018/2020 ) -, und widmet sich mehr dem Schreiben von Musik. Er arbeitet seit 30 Jahren mit dem Saxofonquartett Saxofour was in vielen CDs dokumentiert ist und auch an CDs mit dem Balafon-Virtuosen Mamadou Diabate aus Burkina Faso und dem Tubaspieler Jon Sass sowie der Sängerin/Elektronikerin Susanna Ridler und ebenso mit der Band Homegrown mit Paul Urbanek, Raphael Preuschl und Lukas König (2012 bis 2019). Zu seinen neuesten Produktionen zählen noch die CD-Box „World Embrace“ (2021) - mit Live Mitschnitten aus dem Wiener Konzerthaus in welchem er anlässlich seines 60ten Geburtstags vier Konzerte mit sehr unterschiedlichen Besetzungen zur Aufführung brachte. Und last but not least: eine Doppel CD mit Neuinterpretationen von Liedern seines Geburtslandes Kärnten.
Auch bei col legno erschienen: For the love of it
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Über Pentaklang Ensemble |
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Das Pentaklan Ensemble wurde 2014 an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien gegründet und ist aus fünf junge MusikerInnen zusammengesetzt. Mit frischen Ideen soll das Interesse für das klassische Wiener Holzbläser-Quintetts geweckt werden. .
Das Pentaklang Ensemble erarbeitet das Repertoire unter anderem gemeinsam mit Matthias Schorn (Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker) und wird zusätzlich von Gottfried Pokorny (Solofagottist des Tonkünstlerorchesters Niederösterreich) musikalisch betreut.
Mit Konzerten im Wiener Musikverein und im Konzerthaus Wien ist es dem Quintett gelungen, die renommiertesten Bühnen der Hauptstadt zu bespielen. Ziel des Quintetts ist es u.a. die Möglichkeiten dieser Besetzung in all ihren Klangfarben auszuloten. Dies zeigt sich vor allem durch Engagements in Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Radio Sinfonieorchester Wien sowie dem Grazer Philharmonischen Orchester.
2018 wurde das Pentaklang Ensemble zum internationalen Holzbläserquintett- Wettbewerb CIMCL 2017 in Lyon eingeladen; der Gewinn des Wettbewerbs Musica Juventutis im Dezember des gleichen Jahres ermöglichte den KünstlerInnen im Frühjahr 2019 einen Abend im Wiener Konzerthaus zu gestalten. Es folgten weitere Konzerte in Grafenegg, Salzburg, Maissau, und Voitsberg.
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