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»›Aus dem Nichts‹ und ›Ins Nichts‹. Für Sciarrino sind das entscheidende Kategorien des Ausdrucks. Ihn interessiert beim Komponieren, was nicht erklingt, genau so sehr, wie das, was erklingt. Er ist ein Erforscher der musikalischen Antimaterie.« (Claus Spahn) – Sciarrinos Lohengrin (1984) in einer neuen Aufnahme des jungen Mailänder Ensembles Risognanze und die Ersteinspielung von Vento d’ombra (2005). Oper als Hörspiel: Die Instrumente bauen das Bühnenbild, das Orchester bildet das Ambiente. Die Aufführung von Salvatore Sciarrinos Lohengrin bei den Tiroler Festspielen Erl entspricht nun als erster Live-Mitschnitt des Werkes auf CD den ursprünglichen Intentionen des sizilianischen Komponisten. Wie vor hörenden Augen läuft die Vertonung der symbolistischen Prosa des französischen Dichters Jules Laforgue ab. Die Traumprojektionen der Affäre Elsas mit Lohengrin werden von Marianne Pousseur mit intensiver Stimme an die fragile Klangwand von Sciarrinos Tonsprache geworfen. Das Ensemble Risognanze unter der Leitung von Tito Ceccherini verdichtet mit feinnerviger Klanggestik den physischen Hörraum und öffnet diesen mit den kantablen Fragmenten des Instrumentalstückes Vento d’ombra als Art Prolog. Darin eingebettet kommen die Due notturni crudeli, diese phantastischen komponierten nächtlichen Gräuel ohne jegliche Chopinsche Süße, ideal zur Geltung. Alfonso Alberti, dessen Einspielung des gesamten Klavierwerks von Niccolò Castiglioni einen kleinen, aber feinen Meilenstein der Aufnahmegeschichte repräsentiert, trifft den Ton zwischen unerbittlicher Härte und nächtlicher Dämonie vortrefflich. |
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Marianne Pousseur, voice Stephan Zelck, tenor Michael Doumas, bass Johannes Wimmer, bass Alfonso Alberti, piano Ensemble Risognanze Tito Ceccherini, conductor |
1CD | Contemporary | Tiroler Festspiele Erl | PRIME colors Edition |
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