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01 |
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Partita I, BWV 1002, Allemanda |
07:28 |
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02 |
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Partita I, BWV 1002, Allemanda Double |
04:58 |
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03 |
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Allemande multipliée (Eva Reiter) |
08:34 |
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04 |
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Partita I, BWV 1002, Corrente |
04:10 |
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05 |
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Partita I, BWV 1002, Double Presto |
04:16 |
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06 |
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Incanto VII (Simone Movio) |
10:26 |
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07 |
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Partita I, BWV 1002, Sarabande |
04:25 |
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08 |
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Partita I, BWV 1002, Sarabande Double |
02:30 |
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09 |
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En tournant (Andreas Lindenbaum) |
05:32 |
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10 |
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Partita I, BWV 1002, Tempo di Borea |
03:49 |
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11 |
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Partita I, BWV 1002, Borea Double |
04:29 |
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Bourée bourée (Bernhard Gander) |
04:03 |
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Gesamtspielzeit |
01:04:40 |
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Digital Booklet - nur mit Album |
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mp3 320 kB/s |
HD wav |
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Double Bach |
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9,99 € | download |
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Editor’s Note |
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Annette Bik, Geigerin des Klangforum Wien, ist mit alter wie mit neuester Musik vertraut. Auf ihrem ersten Soloalbum »Double Bach« startet sie ein faszinierendes Experiment: Zu allen Sätzen von Johann Sebastian Bachs berühmter »Partita in h-Moll«, bat sie erstklassige zeitgenössische Komponisten, ein Double zu schreiben. Diese Idee erschien umso schlüssiger, als auch Bach jedem einzelnen Satz seiner Suite eine Variation – ein Double – anfügte.
Wir als Zuhörer sind in der einmaligen Situation, einen Double Double Bach erleben zu können, einen Geniestreich im Spiegel der Jetztzeit, ein faszinierendes Hördokument, bei dem allergrößte Virtuosität und unmittelbare Wirkung eine seltene Verbindung eingehen. In jeder Sekunde spüren wir, was der österreichische Publizist Armin Thurnher in den Liner Notes für diese CD auf den Punkt bringt: »Bach, das ist ein vollendeter Kosmos für Skeptiker, Bach, das ist die Erfahrung der Unendlichkeit für Sterbliche.«
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Lineup |
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All tracks performed by Annette Bik. |
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First Listener’s Note |
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Bach, das ist die Erfahrung der Unendlichkeit für Sterbliche
Von Armin Thurnher Sommer 2018. Annette Bik tritt in die schön renovierte Kapelle von Schloss Buchberg am Kamp. Ein nicht allzu großer Raum, bis auf den letzten Platz gefüllt von einem nicht allzu großen Publikum. Gleich füllt sie ihn mit Klängen aus ihrer Geige, die einen riesigen Kosmos ausmessen, mit Pausen, tausend Fenstern in der Kathedrale, für die sie in der kleinsten Kapelle Platz schafft. Sie spielt Bachs »Partita in h-Moll, BWV 1002« und – zum ersten Mal öffentlich – vier von ihr in Auftrag gegebene zeitgenössische Werke, die Bachs Werk kommentierend fortschreiben.
Man hört in die Fenster und schwebt auf den Bögen der Erfindung, der Inventio, des ersten Stadiums der Rede, der Sammlung des Materials, der Auffindung oder Erfindung, das ist nicht das Gleiche, aber egal, und während man mit der Allemanda aufsteigt, macht man sich bereit für das andere, und ist doch fassungslos, wenn es kommt: als führe eine Autohupe dazwischen.
Annette Bik bietet die neue mit ebenso heiligem Ernst dar wie Bachs Musik und zeigt uns, wie groß der Kosmos der Musik ist, und dass er sich immer noch ausdehnt, und wie er sich immer neu ordnet, wie er das Gefundene niemals verliert, sondern immer neu erfindet. Ihre Virtuosität und ihre Fähigkeit, so verschiedene Sprachen wie die Bachs und jene Eva Reiters, Simone Movios, Andreas Linden- baums und Bernhard Ganders zum Klingen zu bringen, sind außerordentlich und lassen ihr Publikum bewundernd und verwundert aufhorchen. Auf den Flügeln des ersten Bach-Satzes, in dem alles schon gesagt, im Sinn der Klangrede alles schon erfunden ist, schwebt der Rest, die Doubles und deren Doubles, in denen immer wieder das Original aufblitzt. Eva Reiters Erweiterung setzt beim Material selber an, beim Instrument; Simone Movio überlässt sich einem Traum und nähert sich durch dessen Türen dem Original an; Andreas Lindenbaum macht den Sufi und dreht sich auf der Basslinie; Bernhard Gander umkränzt sein Borea-Double mit dem Efeu des Dionysos.
Ist von Bach die Rede, kommt man, selbst in der leichtesten, ironischsten Form, ums Religiöse, ums Absolute nicht herum. Und sei dieses Absolute nur ein »Absender« wie ihn Hans Magnus Enzensberger in seinem Gedicht »Empfänger unbekannt – Retour à l’expéditeur« nennt: »Vielen Dank für die Wolken / Vielen Dank für das Wohltemperierte Klavier / und, warum nicht, für die warmen Winterstiefel.« Um weniger eleganten Klartext zu reden: Bach, das ist Allzu-menschliches in vollkommener Unschuld, Bach, das ist ein vollendeter Kosmos für Skeptiker, Bach, das ist die Erfahrung der Unendlichkeit für Sterbliche.
Annette Bik trägt Steppschuhe und vollführt auf einem Pedalboard Eva Reiters exakt notierte Choreografie von Allemande multipliée. Stimme, Blasebälge, eine Melodica und andere Geräte kommen dazu und multiplizieren Bach auf Reiters Weise. [...]
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About |
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Annette Bik absolvierte ihr Studium und an der Hochschule für Musik „Mozarteum“ in Salzburg. Von 1982-1988 war sie Mitglied des weltberühmten Hagen Quartetts und des Chamber Orchestra of Europe. Weiters unternahm sie weltweite Kammermusiktourneen mit Gidon Kremer und anderen namhaften Musikern. Sie ist Gastmusikerin beim Concentus musicus Wien und übt eine rege Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst aus.
Annette Bik ist Gründungsmitglied des Klangforum Wien, mit welchem sie weltweit als Solistin und Kammermusikerin sowie im Ensemble gastiert.
Es erschienen CD-Einspielungen mit ihr unter anderem bei KAIROS, ECM, Deutsche Grammophon, Philips, Durian.
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Artist’s Note |
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Ich liebe diesen Clash der Jahrhunderte Von Annette Bik
Um ein unvergessliches Erlebnis in meinem Leben zu nennen, welches sicher dazu beigetragen hat, dass in mir das Verlangen entstand, mich mehr mit Alter Musik auseinander zu setzen, sei ein Hörerlebnis mit zwölf Jahren eines Konzertes mit Musica Antiqua Köln auf Barockinstrumenten genannt. Der unverwechselbare Klang des Barockinstrumentariums prägte sich mir tief ein.
Dieser erlebte Höreindruck veranlaßte mich auch, während der Studienzeit in Salzburg die Vorlesungen »Aufführungspraxis der Alten Musik« in Theorie und Praxis von Nikolaus Harnoncourt zu besuchen. Sein leidenschaftlicher Drang und sein Feuer, Musik auf das direkteste und unmittelbarste sprechen zu lassen, haben mein weiteres Musikverständnis sehr geprägt.
Wenn ich ein Konzert besuche, dann finde ich es immer ungemein spannend, wenn das Programm aus Kompositionen besteht, deren Entstehungsdaten möglichst weit auseinanderliegen. Ich liebe diesen Clash der Jahrhunderte. Keine akustische Brücke zu haben, die mir hilft, zu verstehen, warum die Musik heute so klingt, wie sie klingt; nein – einfach ein musikalischer Tatsachenbericht: damals so, heute so. Das musikgeschichtliche Basiswissen im Hinterkopf hat ja sowieso sein Eigenleben und spinnt leise seine zarten Verbindungen.
Mit den Jahren reifte in mir der Wunsch, auch unterstützt durch meine Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Musik als Geigerin im Klangforum Wien, diese zwei scheinbar verschiedenen Welten, Alte Musik und Neue Musik für mich in direkten Zusammenhang und -klang zu bringen und das Ergebnis auf CD zu dokumentieren.
Da bot sich die Bach’sche »Partita in h-Moll, BW V 1002 für Violine Solo« förmlich an. Bach komponierte jeweils zu den Hauptsätzen Allemanda, Corrente, Sarabande und Tempo di Borea ein sogenanntes Double, eine Art Variationssatz, welcher sich am vorangegangenen Satz orientiert.
Ich beauftragte nun vier zeitgenössische Komponisten ihrerseits Doubles zu schreiben, die sich an dieser Komposition Bachs orientieren, sie aber mit ihrer eigenen kompositorischen Ausdrucksweise in das Heute transferieren. Der Kompositionsauftrag wurde auch dahingehend formuliert, dass die einzelnen Werke für sich stehen können und in etwa die zeitliche Dauer des als Vorlage dienenden Bach-Originals haben.
Entstanden sind vier sehr unterschiedliche, spannende Werke, komponiert von Eva Reiter (Allemanda), Simone Movio (Corrente), Andreas Lindenbaum (Sarabande) und Bernhard Gander (Tempo di Borea).
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1CD | Instrumental | Solo | Klassik | Contemporary | PRIME colors Edition |
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Empfehlung |
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In der Manier des Deep Listening beschäftigt sich Maja Osojnik in ihrem Album mit der unwillkürlichen Natur des Hörens und der bewussten Natur des Zuhörens. |
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Quiet Riots ist das Ergebnis einer langjährigen Freundschaft. Peter Herbert und Wolfgang Mitterer (endlich) im Duo! |
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Musik der Renaissance trifft auf zeitgenössische Positionen. |
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