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Wasserzeichen (2009/15) |
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Yang Shen (2002) |
14:23 |
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DUI and HUA (2018) |
17:00 |
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04 |
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Speechlessness, Clearness and Ease (2004) |
09:25 |
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05 |
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Qian & Yan (2008/10) |
11:29 |
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Gesamtspielzeit |
01:08:58 |
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Digital Booklet - nur mit Album |
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mp3 320 kB/s |
HD wav |
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Qian & Yan |
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9,99 € | download |
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Editor’s Note |
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Xiaoyong Chen vollführt in seiner Musik fortwährend einen Spagat zwischen seiner Herkunft Peking und seinem heutigen Wohnort Hamburg, wo er bei György Ligeti studierte und seit 2013 Komposition und interkulturelle Vermittlung unterrichtet. Seine Stücke sind mithin »west-östliche Reisegesellschaften«: Neben den europäischen Instrumenten sind mehrere tausend Jahre alte chinesi- sche Klänge zu hören, etwa von der Mundorgel Sheng, der Tischharfe Zheng, der Laute Pipa oder der (einer westlichen Zither ähnlichen) Yangqin. Die teils schroffen kulturellen Unterschiede, das scheinbar nicht zueinander passende Klangmaterial und Musikverständnis lässt der Komponist in einem Schmelztiegel zusammenkommen und bringt daraus faszinierend neue und eigenständige ›Mischungen‹ hervor, die immer das Resultat von ernsthafter Arbeit sind. »Wird die Kunst der Zukunft auf Tradition gegründet sein?«, fragt Chen. Und fügt ungerührt hinzu: »If so, why?«
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Line-Up |
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Christoph Maria Wagner, conductor Julia Henning, soprano (track 2)
E-MEX Ensemble
Evelin Degen, flute Joachim Striepens, clarinet Rike Huy, trumpet Christopher Weddle, french horn Bruce Collings, trombone Kalina Kolarova, violin Konrad von Coelln, viola Burkart Zeller, violoncello
John Eckhardt, double bass Petteri Waris, accordion Michael Pattmann, percussion Martin von der Heydt, piano
CHAI FOUND MUSIC WORKSHOP WU Chung-Hsien, di HUANG Lung-Yi, sheng LIN Hui-Kuan, pipa YEH Jiuan-Reng, zheng TU Ming-Hui, ruan HUANG Chen-Ming, erhu LI Tsai-Ling, yangqin CHEN Wen-Ting, chinese percussion
Der Kompositionsauftrag des E-MEX Ensembles DUI and HUA wurde ermöglicht durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
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First Listener’s Note |
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Von Georg Beck
»Was ist chinesische Musik? Wie steht es um die Zukunft der chinesischen Musik? Wird die Kunst der Zukunft auf Tradition gegründet sein? Wenn ja, warum?« – Fragen wie aus einem philosophischen Traktat, einem Essay, einer Abhandlung zur Lage der Kunst. Andererseits, es fehlt darin das vornehm Abgeklärte, das solche Textsorten für gewöhnlich auszeichnet. Hier geht es weniger um die Lage als vielmehr um das Potenzial von Kunst, was Kunst sein kann, was sie sich zutraut, was sich Künstler zutrauen. Man spürt den Unter- schied am insistierenden Ton, daran, wie hier ein aufgerufenes Thema – »What is Chinese music?« – eine kleine Springflut von Fragen auslöst, stakkatohaft herausgeschleudert, praktisch in einem einzigen Fragezeichen kulminierend: »If so, why?«
Und man spürt auch: Hier spricht kein Philosoph, zumindest (wir sollten nichts ausschließen) nicht in erster Linie ein Philosoph. Was die Fragen zur chine- sischen Musik, zur Kunst der Zukunft angeht, so stellt sie an dieser Stelle ein Komponist, ein chinesischer Komponist – mit Wohnsitz in Hamburg. An der Hochschule für Musik und Theater ist Xiaoyong Chen seit 2013 Professor für Komposition und interkulturelle Vermittlung, woraus wir entnehmen: Migration, Glo- balisierung sind für Biografien wie er sie mitbringt mehr als nur Background wie dies der Sprachgebrauch vom Migrationshintergrund nahelegt. Hinzu kommt: Anders als diejenigen Migranten, die in der Kultur des Gastlandes aufzugehen bereit sind, die zumindest kein prinzipielles Problem damit haben, den Kleider- wechsel zu vollziehen, hält Xiaoyong Chen am Kunst-Kultur-Kosmos China fest, ja, man könnte sagen: dieser Kosmos ist gerade durch seinen Migrationsweg von einem ewigen Hintergrund zu einem lebendigen Vordergrund geworden. Nach dem Kompositionsstudium 1980 bis 1985 in Peking lässt Xiaoyong Chen 1985 bis 1989 ein Aufbaustudium in Hamburg bei György Ligeti folgen. Dieser Fahrtrichtung Ost-West, dieser Hinreise entspricht eine (bis dato unabgeschlos- sene) Rückreise West-Ost, womit im Resultat ein Spagat choreografiert ist, der die Matrix der Künstlerbiografie Xiaoyong Chen bestimmt, sich in seiner Musik sedimentiert – am sichtbarsten markiert in den gemischten Besetzungen seiner Ensemblekompositionen. [...]
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About |
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© Martin Gendig |
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Xiaoyong Chen, geboren 1955, Komponist, studierte Komposition am Central Conservatory of Music in Peking (1980–1985) und bei György Ligeti in Hamburg (1985–1989). Sein Werk umfasst Orchester- und Kammermusik u. a. mit chinesischen In- strumenten. Seine Musik wird regelmäßig auf den wichtigsten Festivals sowie in zahlreichen Konzertreihen auf fast allen Kontinenten aufgeführt. Er schreibt Musik im Auftrag und arbeitet weltweit mit Orchestern und Festivals zusammen. Zu diesen gehören Festivals wie die Donaueschinger Musiktage, das Holland Festival, das Festival Présences Paris etc., und Orchester, wie das Gulbenkian Orchestra, die Münchner Philharmoniker, das Ensemble Modern, die London Sinfonietta etc. Chen arbeitet seit 1994 intensiv mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, von der er großzügige musikalische und künstlerische Unterstützung erhält. Zu den wichtigsten Ereignissen mit seiner Musik gehören ein vierstün- diges Porträtkonzert mit dem NDR-Sinfonieorchester Hamburg im Jahre 2008. Chen ist Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Ham- burg. Gastprofessuren führen ihn ständig nach China und Ostasien. Er ist Mitglied in der Freie Akademie der Künste Hamburg. Sein sämtliches Werk wird exklusiv durch den Verlag Sikorski vertrieben. Chen ist fasziniert von der Entstehung und Entwicklung des einzelnen Tones, seine Werke haben als Ausgangspunkt oft ein vermeintlich einfaches Klangereig- nis, das von kompositorischer Ausarbeitung noch unberührt scheint. Komponie- ren ist für Chen eine Kommunikation mit dem Klang, ein Aufspüren von dessen noch verborgen Möglichkeiten. Daher besitzen seine Werke eine Offenheit, die den Eindruck erweckt, auch der Komponist sei sich a priori nicht darüber im Klaren, wohin ihn die Musik führt. |
1CD | PRIME colors Edition | Contemporary |
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Empfehlung |
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In der Manier des Deep Listening beschäftigt sich Maja Osojnik in ihrem Album mit der unwillkürlichen Natur des Hörens und der bewussten Natur des Zuhörens. |
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Quiet Riots ist das Ergebnis einer langjährigen Freundschaft. Peter Herbert und Wolfgang Mitterer (endlich) im Duo! |
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Mit short stories präsentieren wir in Kooperation mit dem Klangforum Wien das Porträt-Album von Christof Ressi, Träger des Erste Bank Kompositionspreis 2021. |
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