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Editor’s Note |
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Der Trompeter, Zitherspieler und Komponist Simon Zöchbauer – bekannt als einer der Köpfe des europaweit gefragten Ensembles Federspiel – legt sein erstes Soloalbum vor. „Achad“ heißt es, das ist hebräisch und bedeutet „Eins“, im erweiterten Sinn aber auch „Einheit“, „Ganzheit“ oder „Einssein“.
Achad – welch schöne Überschrift für eine berührende musikalische Sinn- und Selbstsuche, auf der das famose Koehne Quartett sowie Produzent und Elektroniker Sixtus Preiss den Komponisten begleiten. Vor unser aller Ohren werden die großen Fragen von Herkunft, augenblicklichem Zustand und dem großen Ganzen aufgeworfen. Oder, um es mit dem Dichter Hans Magnus Enzensberger zu sagen: Es geht hier um „den Anfang und das Ende / und die paar Minuten dazwischen.“
Abgesehen davon: Streichquartett mit Trompete, das klingt umwerfend gut! |
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Lineup |
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Melissa Coleman, violoncello Lena Fankhauser, viola Anne Harvey-Nagl, Joanna Lewis, violin Sixtus Preiss, electronics (tracks 03, 05, 07) Simon Zöchbauer, compositions, trumpet, flugelhorn, zither
All tracks composed and produced by Simon Zöchbauer Co-produced by Sixtus Preiss (track 03, 05, 07) Tracks performed by Simon Zöchbauer & Koehne Quartett
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First Listener’s Note |
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Achad Von Laura Wösch
Aus welchen Quellen speist sich schöpferisches Handeln? Intuition? Erfahrung? Wo verorten sich Kreativität und Inspiration? Im Innen oder Außen?
Simon Zöchbauer stellt mit seinem Solo-Debütalbum als Komponist existenzielle Fragen in den Raum. Nach und nach entfaltet sich beim Hören ein vergeistigtes Heim vor dem inneren Auge, das Intimität und Spiritualität Platz bietet.
Nicht umsonst nennt sich das Album „Achad“ – ein aus dem Hebräischen stammendes Wort, das Eins, Einheit oder Ganzheit ausdrückt. Oft entfaltet sich Erkenntnis ja erst in der Einheit des Moments, wie sie einem in der Meditation oder der musikalischen Improvisation begegnen kann – ein Augenblick, indem sich die Bezüglichkeit zwischen Gegenwart, Vergangenem und Zukünftigem offenbart.
Nicht verwunderlich also, dass Simon Zöchbauer in seiner bisherigen musikalischen Vergangenheit Fragen nach Identität und Zugehörigkeit umtrieben und er sich zunächst auf die Suche nach seinen musikalischen Wurzeln begab. Während seiner langjährigen Auseinandersetzung mit traditionellen Ausformungen des Musizierens und der daraus folgenden Gründung des mittlerweile international erfolgreichen Ensembles Federspiel, legte er als Trompeter, Zitherspieler und Komponist das Fundament für die ihm gegenwärtig zu Verfügung stehenden Spielräume, die sich nun weniger dem Vergangenem, als dem Werdenden öffnen. Einverständnis und Universalität stehen dabei mehr im Zentrum seiner Arbeit als die Konzentration auf das für sich Stehende.
Als Spielpartner holt sich Simon Zöchbauer nun das Koehne Quartett zur Seite - ein Streichquartett, das im Bereich der zeitgenössischen Musik zu den führenden Ensembles Europas zählt. Besonders am Herzen liegt den Ensemblemitgliedern der enge Schulterschluss mit Komponisten und Komponistinnen, um das Eindringen in die jeweils individuelle Tonsprache gewährleisten zu können. So liegt auch in der Zusammenarbeit mit Zöchbauer die musikalische Kraft im gegenseitigen Verstehen und in der Flexibilität des Klangkörpers.
Zweiter Wegbegleiter und Co-Produzent von „Achad“ ist Sixtus Preiss – ein Soundtüftler, der die Gegenwart als Experimentierfeld seiner künstlerischen Fantasien maximal ausnutzt und sie unermüdlich auf ihre Grenzen hin abtastet.
In „Achad“ sind die vielfältigen musikalischen Einflüsse Zöchbauers, wie die sakrale oder zeitgenössische Musik, aber auch volksmusikalische Anklänge stets hintergründig spürbar – im Vordergrund steht jedoch sein individueller und intuitiver Schaffensprozess. „Achad“ ist deshalb als Ergebnis einer musikalischen Spurensuche nach Spiritualität und Zeitlichkeit zu verstehen – eine Suche, auf die wir uns nun selbst begeben können.
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About |
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© Michèle Pauty |
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Simon Zöchbauer
Simon Zöchbauer ist als Komponist und Musiker ein Forschergeist. Freidenkend und verspielt, mit der Akribie eines Wissenschaftlers und der Tiefgründigkeit eines Philosophen, vermisst er musikalische Landschaften, gräbt nach Wurzeln und blickt hinter Fassaden, die seine Lebenswirklichkeit ausmachen.
Seine Leidenschaft für die Trompete entdeckt er neunjährig, als in New Orleans eine Brass-Band an ihm vorbeimarschiert und damit seinen musikalischen Weg ebnet. Im Laufe der Zeit erschließen sich dem 1988 in Herzogenburg geborenen Musiker eine Bandbreite an musikalischen Spielarten.
Die Laufbahn eines Berufsmusikers schlägt er ein, nachdem ihm der 1.Preis mit Auszeichnung des Bundeswettbewerbes Prima La Musica 2003 überreicht wird und ihm die Gewissheit verleiht, eine künstlerische Ausdrucksform gefunden zu haben. Sein Trompetenstudium führt ihn schließlich von der Anton-Bruckner-Universität in Linz die Donau abwärts nach Wien an die Universität für Musik und darstellende Kunst, an der er sein Konzertfachstudium bis 2015 absolviert. Nebst seiner Beschäftigung mit der klassischen Musik und ihren technischen Möglichkeiten, setzt sich Zöchbauer in der Vergangenheit mit traditioneller Musik und ihrer Übersetzung in die Gegenwart auseinander. Mit seinem mittlerweile international gefeierten Ensemble Federspiel, das bereits etablierte Konzertbühnen weltweit bespielt (Goldener Saal des Wiener Musikvereins, Berliner Philharmonie, Hamburger Elbphilharmonie, u.v.m.), gräbt er nach Wurzeln und tieferliegendem Erdreich.
In seinem ersten Soloprojekt, mit dem Zöchbauer im März 2019 nun sein Debüt feiert, öffnen sich seine Kompositionen zeitgenössischen und elektronischen Impulsen genauso wie Einflüssen sakraler Musik. Mit der Veröffentlichung des Albums „Achad“ und nicht zuletzt auch durch die Übernahme der Intendanz des wellenklænge Festivals Lunz am See seit 2018, kristallisiert sich die Gegenwart immer deutlicher als Brennpunkt seines künstlerischen Schaffens heraus. Zöchbauers durchdringende Beschäftigung mit der Musik und ihren schöpferischen Bedingungen eröffnen Spielräume, die sich vom Moment aus gleichermaßen in zeitlich Vergangenes wie Zukünftiges projizieren.
Koehne Quartett
Das Koehne Quartett, 1987 gegründet von Joanna Lewis, zählt zu den überragenden Interpreten zeitgenössischer Musik in Mitteleuropa. Das Repertoire des Quartetts spannt einen großen musikalischen Bogen von klassischen Komponisten für Streichquartett bis zu Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Von Beginn an suchte das Quartett vor allem die enge Zusammenarbeit mit den Komponisten, deren Musik es spielt, um eine möglichst hohe authentische und lebendige Interpretation ihrer Werke zu erreichen.
Was mit Werken Graeme Koehnes – einem der renommiertesten und facettenreichsten Komponisten Australiens – begann, setzt sich seither konsequent mit österreichischen Zeitgenossen wie Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik, Francis Burt, Thomas Pernes, Gerd Kühr, Thomas Larcher oder Wolfgang Liebhart fort. Dieses Arbeitsprinzip des Koehne Quartetts, musikalisches Neuland gemeinsam mit dem Komponisten zu betreten, wurde durch die Teilnahme an Meisterklassen beim Alban Berg Quartett (Günter Pichler), dem Amadeus Quartett und dem Brodsky Quartet, bei Hatto Beyerle und György Kurtág wesentlich beeinflusst.
Darüber hinaus arbeitet das Koehne Quartett auch regelmäßig mit internationalen Jazzmusikern wie Dave Liebman, Wayne Horvitz, Peter Herbert, Anthony Braxton, Georg Graewe, Max Nagl und Otto Lechner und mit Künstlern aus der Weltmusik wie Marcel Khalife, Marwan Abado und Dhafer Youssef. |
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© Michèle Pauty |
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Trailer #1: Achad - Solo Debut Album - Simon Zöchbauer feat. Koehne Quartett |
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| Instrumental | Ensemble | Contemporary | BRIGHT colors Edition |
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Empfehlung |
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In "Fragmente" präsentiert Matthias Jakisic eine originelle Vision, wie das klassische Streichquartett im 21. Jhdt. klingen könnte. |
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