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Franui Schubertlieder, Brahms Volkslieder, Mahlerlieder |
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Editor’s Note |
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Wir haben die mitreißende Trilogie über die Liedkunst im 19. Jahrhundert von Franui für Sie in eine kompakte Box gepackt! 3 CDs im Digipack plus extra Booklet inklusive einem eigenen Box-Text von Christian Seiler, zusammengehalten von einer schönen Kartonhülle.
Beispiele können Sie auf den Seiten der Schubertlieder, Brahms Volkslieder und Mahlerlieder hören. |
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Lineup |
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Johannes Eder, clarinet, bass clarinet Andreas Fuetsch, tuba Romed Hopfgartner, alto saxophone, clarinet Markus Kraler, double bass, accordion Angelika Rainer, harp, zither, voice Bettina Rainer, dulcimer, voice Markus Rainer, trumpet, voice Andreas Schett, trumpet, voice Martin Senfter, valve trombone, voice Nikolai Tunkowitsch, violin
Guests: Elisabeth Harringer, violin (Schubertlieder) Sven-Eric Bechtolf, voice (Schubertlieder, No. 17) Cornelia Rainer, bandoneon, voice (Brahms Volkslieder) Sylvia Rainer, voice (Brahms Volkslieder) Daniel Schmutzhard, baritone (Mahlerlieder, No. 11–14) |
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First Listener’s Note |
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An die Musikalienschränke der großen Meister! Von Christian Seiler
Manchmal klingen Franui auch wie eine Blaskapelle. Dann macht die Tuba von unten Druck, und oben gerät etwas in Bewegung. Die Trompeten, stampfend. Rollend, das Saxophon, quietschend, die Klarinette, und gleich bricht der Schweiß aus. Das können Franui auch. Aber dann Stille. Nur noch das Schweben eines Harfenakkords, vielleicht das gepflegte Plong-Plong des gezupften Kontrabasses. Dann wird gesungen. Aus voller Kehle, und was zuerst einen Moment lang ans Wirtshaus erinnert, nach der dritten Runde Bier, verdichtet sich plötzlich zu seraphinischem Schweben, zu Wohlklang aus feinstem, transparentem Stoff. Doch gerade, als man die Kapelle als schlussendlich sensibel zu durchschauen meint, bricht wieder der Lärm los, wummta, wummta, und die Blaskapelle fährt den Sensibelchen mit vollem Trara über die Krawatte.
Franui. Es ist immer eine vergnügliche Angelegenheit, wenn Andreas Schett bei Konzerten aufsteht und die Kombo – die Kombo selbst nennt sich »Banda« – vorstellt. Langsam, äußerst langsam erfahren wir, wohin wir mit dem Finger über die Karte fahren müssen, um schließlich rechts Richtung Innervillgraten abzubiegen, das ist in Osttirol, und hinter Innervillgraten ist die Alm, die heißt Franui, und so heißt auch die Kombo, aber die Alm war zuerst da, also heißt die Kombo nach der Alm.
Wobei, auch Franui haben schon ein tüchtiges Stück Geschichte. Schett gründete die Band 1993, da war er ein bisschen über 20 und wollte Innervillgraten mit dem Festival »Kulturwiese« an die Schwingungen der musikalischen Metropolen anschließen. Dieser Plan endete abrupt, als das Hauptquartier der »Kulturwiese« in Flammen aufging, Ursache Brandstiftung. Schett ging dann sicherheitshalber nach Innsbruck und nahm »Franui« mit. Die Band, nicht die Alm. »Franui« wurden anfangs als Spielart eines Trends, der »neuen Volksmusik«, wahrgenommen, aber während sich der Trend sanft in nichts auflöste, schärften »Franui« befreit ihr Profil und entwickelten sich selbstbewusst weiter. Die Volksmusikkapelle verleugnete neben dem Spaß an der musikalischen Sortenvielfalt auch ihre Bildung nicht mehr und rückte näher an die Bühnen der Hochkultur, an die Musikalienschränke der großen Meister.
Schon als Franui im Jahr 2000 ein Album mit Trauermusiken aufnahmen (»Frische Ware«), hörte man durch das blecherne Stampfen und Keuchen bisweilen den Atem Franz Schuberts. »Das Ende vom Lied« (2004) sortierte dann Extreme: Trauer und Tanzboden, eine hinreißende Analyse von musikalischer Ursache und Wirkung – waren es nun die romantischen Melodien von Schubert und Mahler, die den Blaskapellen einleuchteten, oder doch umgekehrt? »Franui« kamen zum einleuchtenden Ergebnis: Keine Ahnung!
Das Programm »Schubertlieder« eröffnete Franuis Trilogie der klassischen Dekonstruktion. Schett und seine Musikanten machten sich nicht als Interpreten ans Werk, das heißt: Sie interpretieren Schubert nicht eins zu eins, sondern tief über seine Motive gebeugt, aus den eigenen Nüstern schnaubend. [...] |
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About |
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Franui ist der Name einer ganz bestimmten Almwiese im kleinen, 1402 Meter über dem Meer gelegenen Osttiroler Dorf Innervillgraten/Österreich, in dem die Musiker von Franui großteils aufgewachsen sind. Das Wort ist rätoromanischen Ursprungs und verweist auf die geografische Nähe Innervillgratens zum ladinischen Sprachraum in den Dolomiten. Die Musicbanda spielt seit 1993 in nahezu unveränderter Besetzung und verfügt durch ihre besondere Mischung aus Holz- und Blechbläsern, Saiteninstrumenten und Streichern über einen sofort wiedererkennbaren Klang.
Franui ist bei vielen Festivals und Konzertveranstaltern zu Gast, u. a.: Wiener Festwochen, Burgtheater Wien, Salzburger Festspiele, Bregenzer Festspiele, Ruhrtriennale, Radialsystem V Berlin, Philharmonie und Grand Théâtre Luxemburg, Les Nuits de Fourvière Lyon, Tiroler Festspiele Erl, KunstFestSpiele Herrenhausen, Schauspielhaus Hamburg, Kunstfest Pélerinages Weimar, Flandern Festival Kortrijk, Ludwigsburger Schlossfestspiele oder dem Theater Basel.
2005 begann eine intensive Zusammenarbeit mit dem Schauspieler und Regis- seur Sven-Eric Bechtolf, der mit Franui regelmäßig als Rezitator auftritt. Neben der Konzerttätigkeit realisieren die Musiker immer wieder auch Musiktheaterproduktionen. In Zusammenarbeit mit der Berliner Theaterformation »Nico and the Navigators« hatte 2006 das Musik- und Bildertheater »wo du nicht bist« 90
bei den Bregenzer Festspielen Premiere; dabei entstanden die »Schubertlieder«. 2008 war das szenische Konzert »Nur ein Gesicht« ebenfalls bei den Bregenzer Festspielen zu sehen – eine musikalische Auseinandersetzung mit den Deutschen Volksliedern von Johannes Brahms. Im Juni 2010 fand die Uraufführung der »Mahlerlieder« bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen statt.
Die CDs von Franui (u. a. »Mahlerlieder«, »Brahms Volkslieder« und »Schubertlieder«) erscheinen beim Label col legno und wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet (Preis der deutschen Schallplattenkritik, Pasticcio-Preis von Radio Ö1, Toblacher Komponierhäuschen). |
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Pressestimmen |
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»Zum Niederknien schön!« (Berliner Zeitung)
»Geschickt gemacht ist das, fein arrangiert, virtuos gespielt und trotzdem – zum Glück – nicht allzu sauber.« (Die Zeit)
»Immer schon geahnt, noch nie so gehört.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»… eine betörende Mischung aus schmerzlich-schöner Melancholie und beschwingtem Musikantentum, von ergreifendem Ernst und parodistischer Leichtigkeit.«
(Neue Zürcher Zeitung) |
3CD | World | Instrumental | Ensemble | PRIME colors Edition |
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Franuis Bearbeitung von Schubertliedern; das Resultat ist Ton für Ton und unzweifelhaft Franui mit Blech und Streicher, Hackbrett und Zither und mit einer Schubertschen Note.  |
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Nach Schubert weiter zu Brahms: Brahms-Volkslieder, von Franui ins Licht von heute getaucht. Geschüttelt, neu zusammengefügt, von innen heraus verwandelt.  |
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Ständchen der Dinge? Franui feiern ihr 25-jähriges Bestehen mit einem fulminaten Jubiläumsalbum ... und wir feiern mit! ("Geht es immer so weiter?")  |
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